Der Direktor des Italienischen Antonio Vivaldi Instituts in Venedig, Francesco Fanna, wird von der Geschichte der Wiederentdeckung der Werke Antonio Vivaldis erzählen, die in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts beginnt. Die Musik dieses berühmten Venezianers, der zweifelsohne einer der namhaftesten Musiker seiner Zeit war, geriet nach seinem Tod paradoxerweise für zwei Jahrhunderte in Vergessenheit. Der Vortrag berichtet von den abenteuerlichen Begebenheiten, unter denen zufällig Vivaldis geheimes Archiv entdeckt wurde, dies brachte eine Wiederbelebung des Interesses an Vivaldis Musik mit sich und es wurde so eine Reihe von Abenteuern enthüllt, die der Komponist mit Hilfe einiger gebildeter Persönlichkeiten seiner Zeit realisierte.
Francesco Fanna ist aktueller Direktor des Italienischen Instituts Antonio Vivaldi in Venedig, welches im Jahr 1947 von seinem Vater Antonio, Autor eines der ersten Werkverzeichnisse Antonio Vivaldis, gegründet wurde. Es ist also klar, dass die Familie Fanna mit der Persönlichkeit des venezianischen Meisters sehr eng verbunden ist. Francesco Fanna hat bei Antonio Carmignola Violine studiert und am Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand bei Paolo Borciani. Außerdem studierte er Komposition, bei einem der berühmtesten italienischen Komponisten und Pädagogen der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, Franco Donatoni, der drei Generationen italienischer Autoren beeinflusste. Zur Violine und zur Komposition kamen letztlich noch das Dirigier- und Chorleitungsstudium hinzu. Als Dirigent stellte er sich mit Orchestern in Italien, Frankreich, Deutschland, Argentinien, Mexiko, Südkorea, Japan und in der Schweiz vor. Seine Verbindungen zur Tschechischen Republik sind verhältnismäßig bedeutsam, dort arbeitete er vor allem mit dem Orchester Virtuosi di Praga und dem Lupulus Verlag zusammen und nahm hier mehrere Aufnahmen für das Tschechische Fernsehen auf. Seit 2005 ist er künstlerischer Leiter der Compagnia per la musica sacra (Gesellschaft für Sakralmusik) in Mailand. Unter Vivaldis Schaffen sind es vor allem die vokal-instrumentalen Werke, auf die er sein interesse gerichtet ist. Mit Les solistes de Moscou-Montpellier nahm er für den Verlag Arkadia die historisch erste Einspielung von Vivaldos Oper La Griselda auf, sowie den Psalm Beatus vir RV 795 für das Label Agorà. Seit 1997 ist er Direktor des Italienischen Antonio Vivaldi Instituts, welches Teil der Stiftung Giorgio Cini ist.