Schloss Pohansko

Nur wenige Kilometer südlich vom heutigen Břeclav befand sich im frühen Mittelalter eine ausgedehnte großmährische Befestigungsanlage. Wahrscheinlich gaben deren jahrhundertealte Überreste dem Ort den Namen „Pohansko“. Genau hier ließ Feldmarschall Johann I. Joseph von Liechtenstein in den Jahren 1810–1812 nach Plänen des Architekten und fürstlichen Baudirektors Josef Hardtmuth das gleichnamige Jagdschloss errichten. Außerdem ersetzte der kurzfristige Neubau den einstigen Gartenpavillon und im Juni 1811 besuchte sogar der Fürst persönlich die Baustelle.

Der Hauptteil des Schlosses besteht aus einem Gebäude mit rechteckigem Grundriss, an das sich auf beiden Seiten im Erdgeschoss Arkadengalerien mit fünf Arkaden anschließen, die von einem viereckigen Pavillon abgeschlossen werden. Um eine gewisse Monumentalität des Gebäudes zu erreichen, wurde ein nahe gelegener Teich ausgehoben und das Gelände der vergessenen Befestigungsanlage wurde Veranstaltungsort beliebter Herbstjagden (Wildschweine nicht ausgenommen). Diese konnten von der zentralen Loggia mit den ionischen Säulen im ersten Stock aus von Gästen der höheren Gesellschaft beobachtet werden. Des weiteren gab es die dekorativ bemalte Haupthalle, in ihr wurden Jagdfeste abgehalten. Im Gegensatz dazu war ein großer Teil des Erdgeschosses mit der angrenzenden Arkadengalerie offen und begehbar, außerdem befand sich hier die Jägerwohnung.

Unter Fürst Johann II. von Liechtenstein wurde ein Teil der Arkaden zugemauert, um den Wohnraum des Hausverwalters im Erdgeschoss zu vergrößern. Nach dem Bau des sogenannten Eisernen Vorhangs befand sich auf dem Dach des Schlosses ein Beobachtungsposten der Grenzwache und das Gebäude war für die Öffentlichkeit unzugänglich. Heute wird das Gebäude vom Städtischen Museum und der Galerie Břeclav genutzt. Aufmerksamkeit verdient auch die Steinreliefdekoration aus der Werkstatt des Wiener Bildhauers Josef Klieber. Die kreisförmigen Reliefs unter dem Sims im ersten Stock enthalten Motive, die sich auf mythologische Geschichten über die römische jungfräuliche Jagdgöttin Diana und ihre Familie beziehen. Die rechteckigen Reliefs zeigen wiederum Putten, die eine Geschichte zur Jagdthematik erzählen.

 

 

Kapazität 130 Plätze. Das Objekt ist nicht barrierefrei zugänglich  

Parkplätze: vor dem Eingang zum Wald-Wildgehege (transfer LVMF)

GPS: 48.7428208N, 16.8967044E

 

©LVMF


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