Im Jahr 1642 wurde die ursprünglich hölzerne Synagoge aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts durch schwedische Soldaten zerstört. Bereits zum Ende des 17. Jahrhunderts wurde am Standort der heutigen Synagoge ein steinerner Bau errichtet, welcher mehrere Umbauten miterlebte und bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der jüdischen Gemeinde diente. Angesichts der unzureichenden Kapazität musste das Gebäude jedoch eingerissen werden, aber schon zwei Jahre später (1888) stand dank des jüdischen Bürgermeisters David Kuffner eine neue Synagoge. Ihre endgültige Gestalt erhielt die Synagoge zwanzig Jahre später, nach Entwürfen des Wiener Architekten Max Fleischer. Das Gebäude diente bis zur deutschen Besatzung geistlichen Zwecken, danach wurde es als Lager genutzt. In den 90er Jahren wurde eine umfangreiche Rekonstruktion vorgenommen und nun nutzen das Städtische Museum und die Galerie Břeclav das Gebäude für kulturell-gesellschaftliche Anlässe.
Seit 2010 befindet sich in der Synagoge die ständige Ausstellung „Židovská Břeclav“ (Jüdisches Břeclav), in der die reiche Geschichte und Tradition der jüdischen Gemeinde dieser Region gezeigt wird. Ebenso gibt es temporäre Austellungen und Kulturveranstatlungen.
Die Synagoge Břeclav ist ein geschütztes Kulturdenkmal. Sie wurde im neoromanischen Stil mit zahlreichen orientalisch maurischen Elementen im Innenbereich errichtet. Der ganze Stolz der Nordwestfront ist ein mächtiger Giebel mit kreisförmigem Motiv, gekrönt von steinernen Gebotstafeln, am Rand zwei Türmchen. Oberhalb des Haupteingangs befindet sich die hebräische Inschrift „Zieht ein in seine Tor mit Dank, in seine Vorhöfe mit Lobgesang!“ (Psalm 100, 4, Altes Testament). Die zwei Seiteneingänge führen über eine Treppe auf die Frauenempore, welche von zehn schlanken Säulen mit dorischen Kapitellen getragen wird. Den Innenraum krönt eine flache, eindrucksvoll bemalte Balkendecke, von der zwei mächtige dekorative Kronleuchter hängen.
Kapazität 170 Plätze. Für einen barrierefreien Zugang bitte den Kundenservice des Festivals kontaktieren
Parkplätze: in der Sladová Strasse (kostenpflichtig)
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