Fürst Johann II von Liechtenstein ließ dieses späthistorische Gebäude in den Jahren 1908-1909 nach Entwürfen des liechtensteiner Haus- und Hofarchitekten Karl Weinbrenner errichten. Aus der Feder des Architekten stammt ebenso das markanteste Bauwerk in Poštorná – die Kirche Mariä Heimsuchung, welche sich in unmittelbarer Nähe des Gebäudes befindet. Die dreistöckige Villa zieht als Denkmal und aus historischer Sicht Aufmerksamkeit auf sich. Die Fassade aus roten Ziegeln der ehemaligen lokalen liechtensteiner Ziegelei trägt eine wertvolle Verzierung, das Dach ist noch mit den ursprünglichen gebrannten Dachziegeln gedeckt. Viele der originalen Baudetails finden wir auch in der Inneneinrichtung des Gebäudes: Eine zentrale Arkadentreppe, Fensterfüllungen und Teile von Türen oder antiken Fliesen. Auch gibt es einen Gewölbekeller und einen ausgedehnten Garten.
Nach der Gründung der Tschecho-Slowakischen Republik gehörte die Villa kurzzeitig den Keramikbetrieben. Im Jahr 1924 kaufte sie der Weingroßhändler Rudolf Havlíček aus Poštorná, Sohn des Geschäftsmanns und Bürgermeisters der Gemeinde Poštorná, des Sportvereinsvorstandes, Schatzmeisters der Freiwilligen Feuerwehr, Mitglieds des Bürgerforums und vor allem des Patrioten und unermüdlichen Kämpfers für eine tschechische Schule in Poštorná, Alois Havlíček, dessen Namen die Villa heute trägt. Nach 1948 ging das Objekt, wie viele andere auch, in staatlichen Besitz über und es wurde infolgedessen ein Gesundheitszentrum in ihm eingerichtet, das bis 2010 in Betrieb war. Derzeit wird die Villa vom Stiftungsfonds Mährische Schönheit verwaltet, die sich bemüht, unpassende bauliche Eingriffe der letzten Jahre zu beseitigen und den Genius Loci des Ortes hervorzuheben. Die Planung von Umbaumaßnahmen sieht die Erhaltung der ursprünglichen Gestalt der Villa in sensibler Verbindung mit dem historischen Geist des Gebäudes vor. Die Sanierungsarbeiten werden auch auf das ausgedehnte umliegende Grundstück ausgeweitet. Ziel ist es, einen angenehmen und inspirierenden Ort für Begegnungen, Ausstellungen und Werkstätten für traditionelles Handwerk im Geiste des patriotischen Gedankens Alois Havlíčeks zu schaffen: Das wertvolle kulturelle Erbe unserer Heimat unterstützen.
Kapazität 60 Plätze. Das Objekt ist nicht barrierefrei zugänglich
Parken: 10 Parkplätze direkt am Gebäude
Adresse: Havlíčkova vila, Třída 1. máje 418/37, 691 41 Břeclav-Poštorná
©LVMF